Der Schlammabscheider ist die wohl wichtigste Komponente, um das Heizwasser zu reinigen. Da verdrecktes Wasser auf Dauer zu ernsthaften Problemen führen kann, ist es notwendig, die Reinheit zu gewährleisten. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Komponenten, die zumeist aus verschiedenen Metallen bestehen, und der Tatsache, dass es sich bei einer Heizung um einen Gebrauchsgegenstand handelt, entsteht Verschleiß. Dieser macht sich unter anderem in Form von Schlamm bemerkbar, welcher nicht unbedingt gesund für Ihre Heizung ist. Ein Schlammabscheider hilft Ihnen dabei, die Rückstände loszuwerden. Wie genau das funktioniert und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie im heutigen Beitrag.

Schlammfang

Quelle: Buderus.de

Was ist ein Schlammabscheider?

Im Grunde handelt es sich beim Schlammabscheider und Schlammfang um ein und dasselbe Gerät. Diese kompakte Komponente eines Heizungssystems trägt die Aufgabe der Wasserfilterung in sich. Dabei geht es nicht darum, Giftstoffe oder Ähnliches zu filtern. Ohnehin handelt es sich bei Heizungswasser nicht um Brauchwasser. Vielmehr sollen überschüssige Partikel aus dem Wasser abgeschieden und gesammelt werden. Während herkömmliche Schlammabscheider ungewollte Materialien mithilfe der Schwerkraft abscheiden, gibt es auch solche, die mit einem Magneten versehen sind. Sie ziehen metallische Schwebstoffe, auch Magnetit genannt, beiseite und Fangen dieses Effektiv auf. Da der Schlammabscheider die Stoffe lediglich sammelt, kommt man um eine regelmäßige Reinigung nicht herum.

Wie entstehen Schlamm und Magnetit in der Heizung?

Bis zu einem gewissen Maße ist die Verschmutzung von Heizwasser ganz normal. Diese kann jedoch auf unterschiedliche Weise geschehen. Hauptursachen sind mechanischer Abrieb, Sauerstoff und Kalkbildung. Einerseits ist der mechanische Verschleiß nicht gewaltig, gleichzeitig ist er auch nicht verhinderbar. Überall, wo zwei Stoffe aneinander reiben, sogar wenn einer davon so weich wie Wasser ist, entsteht minimaler Verschleiß. Und genau dies ist auch in ihrem Heizungssystem der Fall. Das Wasser fließt durch die Rohre und Heizkörper und reibt mikroskopisch kleine Partikel ab, die im Wasser verbleiben.

Ganz anders ist es mit Sauerstoff. Das Element mit dem Symbol O kann auf unterschiedlichen Wegen ins Heizsystem gelangen. Entweder, dass System wird bei Wartungen, Reparaturen oder anderen Arbeiten geöffnet und somit für Sauerstoff zugänglich gemacht, oder aber es sind undichte Bauteile vorhanden. Über Letztere kann dann ein stetiger Zufluss von Sauerstoff gewährleistet werden. Dass Sauerstoff in Kombination mit Wasser zur Rostbildung führt, dürfte jedem bekannt sein. Und selbst bei rostresistenten Stoffen kann es auf daher zu geringen Korrosionen kommen. Bei der Oxidation verbleibt zwar kein Sauerstoff, doch landen die Rostpartikel ungefiltert im Heizwasser.

Zu guter Letzt entsteht auch durch Kalkbildung Schlamm. Kalk lässt sich wohl kaum verhindern, wenn man mit Wasser arbeitet. Kalk ist weder giftig noch gefährlich für den Menschen. Dabei handelt es sich nämlich einfach nur um Calciumcarbonat und dies findet man auch in den meisten Lebensmitteln des Alltags wieder. Für die Heizung bedeutet dies jedoch noch mehr Schwebstoffe, die für Probleme sorgen können und vom Schlammabscheider entfernt werden müssen.

Wie man sieht, entstehen gewisse Stoffe im Inneren des Heizungssystems und andere werden extern zugeführt. Leider lässt sich dieser Effekt auch mit höchster Vorsicht nur schwer verhindern. Nun wissen Sie, wie Schlamm in der Heizung entsteh, also auf zur nächsten Frage: Wieso ist dieser Schlamm gefährlich und wie genau hilft der Schlammabscheider?

Schlamm in der Heizung – das sind die Folgen

Der Schlamm zirkuliert weiter im Heizkreislauf, setzt sich an Dichtungen und in Heizkörpern ab und verstopft Pumpen. Die Leistung der Heizkörper ist eingeschränkt, was zu höheren Kosten und weniger Komfort führen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um herkömmliche oder Flächenheizkörper handelt. Die verstopften Dichtungen führen dazu, dass das Wasser nicht mehr zuverlässig fließt und diese somit auf Dauer Schaden nehmen. Das wiederum kann im schlimmsten Fall zu einem Bruch. All diese Probleme lassen sich natürlich mit einem Schlammabscheider umgehen.

Die Kritischen Bauteile

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die heutzutage weitverbreiteten Hocheffizienzpumpen geworfen werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Umwälzpumpen, welche die nötige Bewegung in das Heizwasser bringen. Dazu gehören sowohl klassische Umwälzpumpen als auch Zirkulationspumpen Im Betrieb sind diese nämlich magnetisch und ziehen entsprechend Magnetit an. Langfristig führt dies zu einem Leistungseinbruch. Dies hat eine geringere Heizleistung und höhere Heiz- und insbesondere Stromkosten zur Folge. Wenn die Umwälzpumpe häufiger einschaltet, entstehen auch mehr Stromkosten. Wenn die Ablagerungen in diesem Fall nicht mithilfe eines Schlammabscheiders entfernt werden, steht ein Totalausfall der Pumpe bevor.

Obendrein stören Ablagerungen, die sich auf den Innenwänden der Heizkörper absetzen, die Wärmeübertragen. Auch hier entstehen unnötige Mehrkosten für Sie. Wenn weniger Wärme abgegeben wird, muss die Heizung länger laufen, um eine gewisse Temperatur zu erreichen. Zu guter Letzt ist auf neue Heizgeräte hinzuweisen. Insbesondere moderne Heizungen profitieren von einem Schlammabscheider. Diese werden nämlich so klein wie möglich gebaut und beinhaltet nur ein geringes Wasservolumen. Folglich fällt Schlamm schneller negativ auf. Ist so viel Kalk im Kessel vorhanden, dass es zur Kesselsteinbildung kommt, dann sind Überhitzungen an Einzelteilen und Verstopfungen die Folge.

Brauchen Sie einen Schlammabscheider mit Magnet?

Auch wenn die Entschlammung in Deutschland in vielen Systemen vernachlässigt wird, ist ein Schlammabscheider durchaus zu empfehlen. Dabei ist es völlig egal ob es sich um einen Alt- oder Neubau handelt. Wie wir festgestellt haben, sind insbesondere Ventile, moderne Heizungsanlagen, Umwälzpumpen und Heizkörper von Kalk und Schlamm in der Heizung betroffen. Die Liste ist nicht wirklich kurz und wenn man sich die möglichen Folgen vor Augen führt, merkt man, wie groß das Einsparpotenzial ist.

Schlamm- und Magnetitfilter – die Vorgänger des Schlammabscheider

Früher hat man noch zu Schlammfiltern gegriffen, die allerdings mit gewissen Nachteilen einherging. Solche Schlammfilter haben im Vergleich einen viel größeren Wartungsaufwand, denn wenn diese nicht regelmäßig ausgeleert wurden, kam es zu einer Minderung des Drucks und der Durchflussmenge. In einem Heizungssystem ist dies unbedingt zu vermeiden. Der Magnet zieht dabei die metallischen Stoffe aus dem Wasser, welche bei Schlammabscheidern ohne Magneten weiter im Wasser zirkulieren würden. Und auch der Austausch ist leichter als der eines Filters.

Wie funktioniert ein Schlammabscheider

Der Schlammfang oder Schlammabscheider reinigt das Heizwasser von Schlamm und metallischen Stoffen. Er ist im Inneren mit einer Spirale bestückt, welche die Geschwindigkeit, mit der das Wasser durch das Gerät fließt, herabsetzt und es den schwereren Partikeln möglich macht, sich abzusetzen. Zusätzlich kann ein Schlammabscheider mit einem Magneten versehen sein, der die metallischen Stoffe herauszieht. Der Schlamm lagert sich in einer separaten Kammer ab und muss daher regelmäßig gereinigt werden. Wie man sieht, kommen moderne Geräte ganz einfach ohne einen Filter aus. Entsprechend gering fällt der Druckverlust aus und auch wenn der Abscheidegrad keine 100 % erreicht, ist er doch recht hoch.

Wo wird der Schlammabscheider eingebaut?

Wo genau ein Schlammabscheider eingebaut wird, lässt sich nicht pauschal sagen. Wichtig ist vorab festzustellen, ob der Kessel ausgetauscht wird oder ein bestehendes Heizungssystem durch einen Schlammabscheider ergänzt wird. Bei einem Kesseltausch wird der Schlammabscheider im Rücklauf verbaut. Somit kann er zurückfließende Schwebstoffe auffangen und verhindert somit Schäden am neuen Kessel. Ein nachträglicher Einbau eines Schlammfangs hingegen sollte auf dem Vorlauf erfolgen. Bestehende Verschmutzungen, welche durch den Kessel laufen, werden somit aufgefangen, bevor sie weiterzirkulieren. In beiden Fällen bringt man den Schlammabscheider so nah wie möglich am Kessel an.

Heizung spülen für besonders reines Heizwasser

Wird ihre Heizung neu in Betrieb genommen, so wird dank der richtigen Aufbereitung vom Heizungswasser kein spülen nötig sein. Handelt es sich jedoch um ein altes System oder eines, welches bereits einige Zeit im Betrieb ist, so werden Sie selbst mit einem Schlammabscheider nicht ums Spülen des Heizwassers herumkommen. In der Regel geschieht dies nur unter Aufsicht eines Fachmanns. Dieser kennt die richtigen Anforderungen an das Heizwasser und kann es entsprechend aufbereiten. Darüber hinaus weiß er, wie man beim Spülen vorzugehen hat. Leider lässt sich nur durch diese Methode Rückstandslos Magnetit in aus bestehenden Heizungsanlagen entfernen.

Kosten eines Schlammabscheiders

Wie bei fast jedem Bauteil sind die Kosten stark von der Größe, dem Umfang und der Ausführung des Gerätes abhängig. Wenn es sich um einfache kleine Schlammabscheider handelt, kommt man schon mit 50 Euro davon. Soll es ein etwas aufwendigerer Schlammabscheider mit Magnet sein, wird man schnell über 100 Euro los. Rechnet man jedoch die Kosten der Folgeschäden auf, verkraftet man solche Preise gerne. Sehen Sie den Schlammabscheider mehr als eine Art Versicherung für ihr Heizungssystem als einen Luxusgegenstand.

Fazit

Ein Schlammfang ist unbedingt zu empfehlen. Im besten Fall ein Modell mit Magnet. Die meisten Partikel, die zu Verunreinigungen führen werden somit gesammelt und daran gehindert größere Schäden anzurichten. An der regelmäßigen Wartung sollte nicht gespart werden, diese lässt sich auch über einen Wartungsvertrag regeln. Lässt sich eine ungewöhnlich hohe Schlammbildung feststellen ist unbedingt nach der Ursache zu suchen, da auf Dauer auch der Schlammfang den Verschleiß anderer Teile nicht aufhalten kann. Schlammabscheider sind schon ab 50€ erhältlich und können Ihnen hohe Kosten durch Reparaturen oder dauerhaft hohen Energieverbrauch ersparen.

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Autor: Jan Bittner