Freiliegende Leitungen sind wahrlich kein schöner Anblick und mehr und mehr Hausbesitzer suchen nach Lösungen, um die Ästhetik ihres Heims aufzuwerten. Aber nicht nur das Auge gewinnt etwas dazu. Wenn Sie richtig vorgehen, können Sie sogar ihre Energieeffizienz erhöhen und sparen langfristig Geld. Wie Sie Heizungsrohre verkleiden und worauf zu achten ist, erklären wir ihnen in diesem Beitrag.

Heizungsrohre Isolieren

Wieso sollte ich Heizungsrohre verkleiden?

Um diese Frage zu beantworten, sollte man damit anfangen, zwischen warmen und kalten Räumen zu unterscheiden. Während das Problem mit der Isolierung in beheizten Räumen meist mit der Ästhetik zusammenhängt, hat die Dämmung von unbeheizten Räumen einen ganz anderen Hintergrund. Gehen wir davon aus, dass ihre Leitungen, die das Heizwasser transportieren zuerst durch den Keller führen, bevor Sie zum Heizkörper gelangen. Der Keller ist unbeheizt und kalt, was dafür sorgt, dass die Rohre abkühlen und Energie verlieren. Dadurch fungieren sie selbst als Heizkörper und Sie müssen länger Heizen, verschwenden mehr Energie und haben höhere Kosten. Ein unschöner Gedanke, der sich mit der richtigen Vorgehensweise leicht beheben lässt. Denn Heizungsrohre verkleiden ist super leicht. Seit der Einführung der aktuellen Energieeinsparverordnung §10 Abschnitt 2 ist die Dämmung in unbeheizten Räumen sogar Pflicht, was leider nur selten Beachtung findet.

Womit kann ich meine Heizungsrohre verkleiden?

Grundsätzlich stehen ihnen Drei verschiedene Stoffe in unterschiedlichen Preisklassen zur Verfügung. Die billigste Variante stellt Kunststoff dar, Kautschuk die Mittelklasse und das höhere Preissegment bildet Mineral- oder Steinwolle. Egal welchen Stoff sie wählen, um ihre Heizungsrohre zu verkleiden, jeder bietet einen guten Dämmeffekt.

Kunststoff

Dämmhülsen aus Kunststoff sind starre Schalen aus Polyethylen die es in allen Formen und Größen gibt. Sie lassen sich einfach über das betreffende Rohr Stülpen und bei Bedarf auch zurechtschneiden, sollten die gekauften Stücke zu lang sein. Insbesondere bei Kanten und Rundungen ist dies hilfreich, denn obwohl es T-Stücke gibt ist das kein Garant dafür, dass diese auch auf ihre Leitungen passen.

Kautschuk

Anders als Kunststoff sind die Dämmschläuche aus Kautschuk biegsam und leichter zu handhaben. Lästiges zuschneiden für Kanten oder Biegungen entfällt mit dieser Version. Abgesehen von der Flexibilität ist Kautschuk dem Kunststoff ähnlich. Nichtsdestotrotz bezahlt man auch einen höheren Preis.

Mineral- und Steinwolle

Sogenannte Dämmelemente aus Mineralwolle können weder mit einem niedrigen Preis noch mit einer hohen Biegsamkeit punkten. Worin sie hingegen gut abschneidet, im Vergleich, ist die Ökobilanz und der Brandschutz. Kautschuk und Kunststoff haben bekannterweise eine nicht unbeachtliche CO2-Bilanz und schmelzen schnell. Die Wolle hingegen ist feuerfest und weist eine weitaus geringere CO2-Bilanz auf.

Die richtige Größe

Auch hier gibt die Energieeinsparverordnung gewisse Maße vor. Diese kategorisiert die verschiedenen Stoffe in Wärmeleitgruppen, die die Leitfähigkeit eines Baustoffes angibt. Daraufhin wird die Wärmeleitgruppe mit dem Rohrdurchmesser ins Verhältnis gesetzt und man erhält die nötige dicke der Dämmung. Eine weitere wichtige Kategorie stellt die Wärmedurchgangszahl dar. Sie gibt den im Durchschnitt maximal erlaubten Wärmeverlust aller Rohrleitungen an. Damit Sie aber nicht die ganze Energieeinsparverordnung durchwühlen müssen, geht man in der Praxis meist wie folgt vor:

  • Für nicht beheizte Räume: Durchmesser des Dämmmaterials = Rohrdurchmesser
  • Für beheizte Räume: Durchmesser des Dämmmaterials = halber Rohrdurchmesser

Nun wissen Sie auch welche Maße entscheidend sind beim Heizungsrohre verkleiden.

Kosten und Ersparnis

Ok, nun wissen wir, dass der Gesetzgeber die Dämmung von Leitungen fordert, und man wohl Energie spart, aber das Ersparnis kann doch nicht so gering sein? Das ist nicht ganz korrekt, denn man kann mit einem jährlichen Ersparnis von 5 €/m gedämmtem Rohr rechnen. Selbst wenn wir von einem Preis von 10 €/m ausgehen, rentiert sich das ganze bereits nach 2 Jahren. Dazu ist allerdings zu erwähnen, dass man einen Meter Mineralwolleschlauch im Internet bereits ab 3€ erhält. Und vergessen Sie nicht, dass sie nicht nur Geld und Energie sparen, sondern auch die Umwelt schonen.

Heizungsrohre verkleiden in beheizten Räumen

In beheizten Räumen steht weniger der Energiefaktor im Vordergrund als das optische. Da die Räume erwärmt werden sollen, entsteht hier kein Wärmeverlust und folglich gibt es auch keine gesetzliche Vorschrift, freiliegende Rohre zu isolieren. Während die Leitungen im Neubau meist versteckt werden, haben sie verschiedene Möglichkeiten die Ästhetik ihres Eigenheims aufzuwerten. Im Baumarkt gibt es vorgefertigte Abdeckleisten, die sich leicht anbringen lassen. Ähnlich wie bei den Dämmschläuchen sind Ecken und Kanten ein Problem, dass eine gewisse Kreativität erfordert. Sollten sie ein wenig Erfahrungen im Handwerk haben können sie auch eigene Vorrichtungen bauen oder zum Farbeimer greifen. Bitte bedenken sie nur, dass Sie niemals den Heizkörper abdecken sollten.

Fazit

Freiliegende Heizungsrohre sind weder schön noch besonders nützlich, insbesondere in unbeheizten Räumen. In solchen Räumen nennt man die Abdeckung von Leitungen Dämmung und diese ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Energieeinsparverordnung hält fest, wo genau gedämmt werden soll und welche Stärke diese zu aufzuweisen hat. Jedoch können sie als Richtwert wie folgt vorgehen: Rohrdurchmesser = Dämmdurchmesser. Haben sie sich für eine Ausführung aus Kunststoff, Kautschuk oder Mineralwolle entschieden, können Sie mit einem jährlichen Ersparnis von bis zu 5 € pro Meter rechnen. Heizungsrohre verkleiden kann in der Anschaffung sehr günstig sein und auf lange Sicht sparen sie sogar noch mehr.

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Autor: Jan Bittner