Das Ausdehnungsgefäß ist unter vielen Namen bekannt und hat auch eine recht markante Erscheinung, aber wofür genau es verbaut wird und weshalb sich etwas im System ausdehnen muss wissen die meisten nicht. Im Prinzip, wie so oft bei einer Heizungsanlage, ist das primäre Ziel das Sparen von Energie und das Schonen Ihres Systems. Wie das genau funktioniert und worauf Sie achten sollten, erklären wir im heutigen Beitrag.

Was macht ein Ausdehnungsgefäß?

Durch die Temperaturschwankungen im Wasser verändert sich auch das Volumen. Da ein Heizungssystem ein geschlossener Kreislauf ist, herrscht ein gewisser Druck, der durch die Veränderung im Volumen angehoben oder gesenkt wird. Das stellt erstmal kein hohes Risiko dar, sollten sie über eine funktionierendes Sicherheitsventil verfügen. Das Sicherheitsventil verhindert, dass der Druck zu hochsteigt, indem es Wasser ablässt und schützt somit vor zu hohen Druck. Allerdings bedeutet das auch, dass bei steigendem Druck (über 2,5bar)  immer wieder Wasser abgelassen wird und die Heizung somit immer wieder nachgefüllt werden muss. Bei eben diesem Problem, hilft das Ausdehnungsgefäß. Ein rundlicher Behälter, der im inneren durch eine Membran in zwei Kammern aufgeteilt ist, wird einerseits mit Stickstoff gefüllt, während die andere Kammer offen mit dem System verbunden bleibt. Erhöht sich die Temperatur im System, dehnt sich das Wasser aus und drückt die Membran in Richtung Stickstoff. Verringert sich die Temperatur nimmt das Volumen des Wassers ab und der Stickstoff kann sich wieder ausdehnen. Dadurch wird gewährleistet, dass der Druck konstant bleibt. Ist ein konstanter Druck vorhanden, wird verhindert, dass das Sicherheitsventil Wasser ablässt und somit Schäden durch zu hohen Druck entstehen.

Verschiedene Arten von Ausdehnungsgefäßen

Expansionsgefäße gibt es für viele Einsatzbereiche: für die Heizung, das Trinkwasser oder auch für Solaranlagen. Die Aufgabe bleibt dabei immer die Gleiche. Allerdings gibt es 2 Arten von Ausdehnungsgefäßen: offene und geschlossene Systeme. Geschlossene Systeme sind eben solche die wir schon erklärt haben. Sie besitzen eine Membran, sodass der Stickstoff immer vom Wasser getrennt ist. Offene Systeme haben keine Membran verbaut. Das hat zur Folge, dass das Gas direkten Kontakt mit dem Wasser hat, was auf Dauer die Korrosion begünstigt. Daher findet man offene Systeme heutzutage recht selten. Sie befinden sich am höchsten Punkt des Systems und verfügen immer über eine Sicherheitsleitung.

Wie erkennt man ein defektes Ausdehnungsgefäß?

Anzeichen für ein defektes MAG sind ein häufig tropfendes Sicherheitsventil, ein ungleichmäßiger Druck sowie gluckernde und kalte Heizkörper. Jedoch ist zu beachten, dass diese Nebenerscheinungen auch andere Gründe haben können, weshalb es Methoden gibt, um zu überprüfen, ob ein Ausdehnungsgefäß nun tatsächlich defekt ist oder nicht.

Klopftest

Am Klang eines Ausdehnungsbehälters kann man erkennen, ob ein Defekt vorliegt oder nicht. Bei einem hohlen Klang ab ca. der Hälfte des Ausdehnungsgefäßes sollte alles in Ordnung und noch genug Gas vorhanden sein. Entsteht hingegen auf ganzer Länge ein dumpfer Ton so ist die Membran gerissen und Wasser in den Behälter geflossen.

Ventiltest

Bei dieser Methode öffnet man das Ventil an der Stirnseite des Ausdehnungsgefäßes mit einem Stift, es handelt sich um das gleiche Ventil welches in Fahrradreifen verwendet wird. Tritt nur Luft aus so befindet sich weiterhin Gas im Gefäß. Tritt Wasser aus ist die Membran bereits gerissen. Außerdem sollte man auf die Farbe des Wassers achten. Bei braunem Wasser ist es zu Korrosion im System gekommen.

Die DIN 4807-2 gibt eine jährliche Kontrolle des MAGs vor.

Fazit

Das Ausdehnungsgefäß ist unter vielen Namen bekannt. Lassen Sie sich also nicht davon verwirren, wenn Sie ein Expansionsgefäß, Membranausdehnungsgefäß (MAG) oder Druckausgleichsbehälter finden, denn es ist ein und dasselbe Gerät. Die Funktion ist gleichermaßen simpel als auch wichtig für Ihr Heizungssystem, da es Schäden und Energieverschwendung vorbeugt. Bei der jährlichen Kontrolle Ihres Systems sollten Sie auch das MAG überprüfen lassen. Stellen Sie oder der Fachmann einen Defekt fest zögern sie nicht damit das Ausdehnungsgefäß auszutauschen. Ein Ausdehnungsgefäß hat eine Lebenszeit von 5-10 Jahren.

Sichern Sie sich hohe Fördersätze und gute Beratung –
entspannt von Zuhause aus!

  • Kostenloser Wärmepumpencheck
  • Fachplanung + Beratung
  • Förderabwicklung
  • Angebotseinholung
  • Dokumenten-Cloud

Die Lösung für den Heizung –
Selbstbauer!

  • Heizsystem
  • Anschlussmaterial
  • Videoberatung
  • Leihwerkzeug

Autor: Jan Bittner